Fox, help me! - Star Fox Zero
Was haben ein Hase, ein Falke, ein Frosch und ein Fuchs gemeinsam? Natürlich, sie alle sind Teil des Star Fox-Teams! Dieses (bestehend aus Peppy Hare, Falco Lombardi, Slippy Toad und Fox McCloud) beschützt bereits seit 1993 das Lylat-System vor Andross und seinen fiesen Schergen. Nachdem die fiese Fratze anscheinend nicht stillhalten kann, schwingt sich die Einsatztruppe in Star Fox Zero erneut in ihre Arwings, um den Unhold und seinen Schergen in ihre Schranken zu weisen. Nachdem ich bereits die Gelegenheit hatte, einen Testflug zu unternehmen, konnte ich nun einige weitere Stunden in Fox' Fell durch das virtuelle All fliegen und werde euch meine Eindrücke im Folgenden schildern.

Die Steuerung bietet zwar die altbekannten Manöver, gestaltet sich aber durch die intensive Einbindung des WiiU-Gamepads etwas anders als Kenner der Serie es vielleicht erwarten würden. Natürlich können wir die klassischen Manöver, wie den Salto oder die 180-Grad-Wendung, in eleganter Weise vollführen, auch die grundlegenden Funktionen der Bord-Geschütze bleiben unangetastet. Per Knopfdruck feiern wir Laser aber, wenn wir den ZR-Button gedrückt halten bildet sich vor unserem Schiff eine zielsuchende Energie-Kugel.
So fliegen wir nach kurzer Eingewöhnungszeit halbwegs elegant durch den virtuellen Weltraum, um jedoch würdige Star Fox-Piloten zu werden, müssen wir die neue Mechanik in Fleisch und Blut aufnehmen. Star Fox Zero wird mit dem WiiU-Gamepad gespielt, jedoch dient dieses nicht nur als Eingabe-Gerät, auch vom Gyrosensor wird reger Gebrauch gemacht. Konkret funktioniert die Kontrolle unseres Jets folgendermaßen: während wir auf dem Fernseher unser Fluggerät sehen und dieses auch wie gehabt über die Sticks kontrollieren, ist auf dem Gamepad die Cockpit-Ansicht zu sehen. Diese erlaubt genaueres Zielen, zudem können wir unser Fadenkreuz durch Neigung des Tablets nachjustieren und so auch Gegner erwischen, die auf dem Fernseher schon gar nicht mehr sichtbar sind. Eine wichtige Taste ist der Y-Knopf. Durch diesen bringen wir unseren Zielsucher wieder in die Mitte des Bildschirms, unabhängig von der Position unseres Gamepads.
Wie bereits im Preview erwähnt, sorgt der Anflug auf Coneria City ohne Umschweife direkt für Standing Ovations der Nackenhaare. So viele Kindheitsgefühle und an alte Nintendo 64-Sitzungen mit Lylat Wars auf einmal habe ich selten erlebt. Die restlichen Level (knapp über zehn an der Zahl) sind den Vorgängern nur teilweise entliehen, oftmals handelt es sich jedoch um Neuschöpfungen. Star Fox Zero ist kein Remake, sondern ein Reboot der Reihe, der sich zwar an manchen Stellen an alten Materialien bedient, jedoch eine Menge eigener Ideen mit sich bringt.

Beim Spielen der neuen Abschnitte macht sich direkt bemerkbar, dass die Entwickler darauf geachtet haben, diese für die neuen Spielmechaniken ebenso zuträglich zu machen, wie für den klassischen Flug im Arwing. So können wir bestimmte Bereiche nur erkunden, wenn wir im richtigen Moment in den Walker-Modus umschalten oder den Direct-I des Gyrowing nutzen. Beim Gyrowing handelt es sich um einen Multifunktions-Lastenflieger, der sich über seine zwei Turbinen extrem angenehm und akkurat steuern lässt. Der oben erwähnte Direct-I ist ein kleiner Roboter, der sich an Bord des Fluggeräts befindet und auf Knopfdruck aus dessen Bauch herab gelassen werden kann. Mit dem kleinen Kerlchen können Schaltzentralen oder Geschütze gehackt werden, so dass sie uns nicht mehr gefährlich werden. Weiter fungiert er als Greifhaken, mit dem wir beispielsweise Bomben aufheben können, um diese auf unsere Gegner fallen zu lassen.
Während der Gyrowing ein gänzlich neues Fortbewegungsmittel ist, handelt es sich bei dem Panzer Landmaster um einen alten Bekannten. Gemein haben beide Vehikel, dass sie nur in dafür vorgesehen Missionen gesteuert werden dürfen. Der Landmaster beherrscht neben der bereits bekannten Rolle sowie dem bekannten, kurzzeitigen Gleiten nun auch die Fähigkeit, sich temporär in einen Jet zu verwandeln. Jedoch kann dieser Zustand nur so lange aufrecht erhalten werden, wie die Turbo-Leiste gefüllt ist.

Star Fox Zero ist wie bereits seine Vorgänger kein sonderlich langes Spiel. Der erste Durchlauf, in dem nicht alle alternativen Routen erreicht werden können, beschäftigt lediglich zwei bis drei Stunden. Jedoch bietet Star Fox Zero einen enormen Wiederspielwert, vor allem für Perfektionisten. Denn bis alle Medaillen verdient, alle Routen gefunden und Andross endgültig in seine Schranken verwiesen wurde, vergeht ein vielfaches der erwähnten Zeit. Die Abzeichen können auf verschiedenste Weise verdient werden, beispielsweise indem eine bestimmte Anzahl Gegner in einem Abschnitt erledigt werden oder ein bestimmtes Objekt zerschossen wird. Was uns die Medaillen bringen wollen wir an dieser Stelle ebenso wenig verraten, wie die geheimen Routen. Das Entdecken macht einen Großteil des Spielspaßes von Star Fox Zero aus.
Was also ist Star Fox Zero letztendlich geworden? Ein fettes Brett für Fans der Serie. Die Optik fegt zwar niemand vom Stuhl, ist aber durchaus zeitgemäß und der Titel läuft zumeist flüssig. Die hektischen Gefechte überfordern anfangs eventuell, jedoch hat man sich nach kurzer Eingewöhnungszeit eingegrooved und spätestens sobald die Steuerung sitzt und wir ein Gefühl dafür haben, wann wir auf das Gamepad schauen müssen, um auch noch Gegner zu erwischen, die auf unserem Fernseher schon nicht mehr sichtbar sind, schlägt das mir altbekannte Star Fox-Fieber zu. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad zu Beginn etwas niedrig angesetzt erscheint, zieht dieser im weiteren Spielverlauf merklich an und Fox samt Arwing wegen das eine oder andere Mal vom Himmel geholt.
Star Fox Zero bietet eine Menge Fan-Service, sowie viel fürs Herz. Die Charaktere sind abermals liebevoll geschrieben, Slippy der Frosch nervt wie eh und je und Falco der Falke ist an Arroganz nicht zu übertreffen. Die Story plätschert so vor sich hin, auf dieser lag aber nie wirklich der Fokus, obwohl sie zum Ende hin sogar mit einem kleinen Plottwist aufwarten kann. Somit sollte jeder, der auch nur im entferntesten etwas mit flotten Arcade-Shootern anfangen kann, ernsthaft darüber nachdenken, sich Star Fox Zero zu besorgen. Für Fans der Serie stellt sich keine Frage, alleine der Nostalgie wegen gehört der Titel in die Sammlung.

Gotta watch em all! - Yo-Kai Watch
Wir Menschen können viele Eigenschaften innehaben, oftmals sind diese nur bedingt positiv. Faulheit, Müdigkeit, Zorn oder übermäßiger Hunger. Das sind nur Beispiele für Gemütszustände, die für Unruhen sorgen können. Wenn es nach Level-5 geht, sind für diese unfeinen Charakterzüge jedoch nicht die Menschen selbst zuzuschreiben, sondern den Yo-Kai. Diese kleinen Tierchen sind nicht nur die heimlichen Helden des Nintendo 3DS-Titels Yo-Kai Watch, sondern laut den japanischen Entwicklern oftmals auch der Grund für viele negative Dinge, die auf der Welt vor sich gehen. Während in Japan bereits das dritte RPG rund um das popkulturelle Phänomen der kleinen Wesen veröffentlicht wurde, haben die Yo-Kai nun den ersten Sprung in die hiesigen Gefilde geschafft. Natürlich habe ich mir die Chance nicht entgehen lassen und Yo-Kai Watch genauestens unter die Lupe genommen!
Eines sei vorweg genommen: Yo-Kai Watch weist einige markante Parallelen zur Pokémon-Reihe auf. Diese werde ich aber nicht großartig in den Fokus rücken, da diese tatsächlich meistens nur oberflächlicher Natur sind.
Unser Abenteuer startet auf dem Spielplatz unserer Heimatstadt Lenzhausen. Nachdem wir uns entschieden haben, ob wir als Junge oder Mädchen spielen wollen werden wir direkt inmitten einer Gruppe von Schulkameraden ausgesetzt, die darüber diskutieren, welcher von ihnen die beste Sammlung seltener Käfer hat. Obwohl wir groß mitreden ist unser Insekten-Kontingent mehr als überschaubar. Also das Fangnetz geschnappt und ab in dem nächsten Wald, wo der Hausmeister unserer Schule uns lohnende Beute in Aussicht gestellt hat. Doch neben Beute finden wir mehr als erwartet. Auf einer Lichtung zu Fusse eines riesigen Baumes stoßen wir auf eine Art Kaugummi-Automat, in dem sich allerdings seltsame Kapseln befinden. Neugierig wir unser Protagonist ist wird direkt eine Münze eingeworfen und als Belohnung erhalten wir eines der Gefäße - welches mit unerwartetem Inhalt gefüllt ist!
Anstatt sonstwie geartetem Süßkram springt uns Whisper entgegen - ein weißes, einem Geist nicht unähnliches Wesen, das fortan als unser stetiger Begleiter und Führer durch die Welt der Yo-Kai fungiert. Von unserem Butler, wie er sich selbst bezeichnet, erhalten wir die namensgebende Yo-Kai Watch. Durch dieser ist es uns möglich, die kleinen Tierchen zu sehen, zu orten und bei Bedarf zur Hilfe zu rufen. Denn sobald wir uns mit einem der über 200 Kreaturen anfreunden erhalten wir eine entsprechende Medaille. Diese kann in den Münz-Slot unserer Armbanduhr gesteckt werden, woraufhin der Yo-Kai erscheint und uns durch seine Fähigkeiten zur Seite steht - zumeist im Kampf.

Die Uhr, die uns Whisper geschenkt hat verfügt nämlich neben einer Zeitanzeige auch über einen Radar. Sobald dieser ausschlägt wissen wir, eine Yo-Kai befindet sich in der Nähe. Mit der ebenfalls in dem technischen Wunderwerk verbauten Linse können wir dann unter Autos, in Bäumen oder Büschen oder direkt auf der Straße nach den kleine Monstern suchen. Für das menschliche Auge sind diese nicht sichtbar, wir spüren lediglich die bewusstseinsverändernden Auswirkungen ihrer Präsenz - dazu später mehr. Sobald wir ein Yo-Kai entdeckt haben gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Situation weitergeht: wir reden zivilisiert mit ihm oder aber ein Kampf entbrennt.
In die Scharmützel können wir insgesamt sechs Verbündete mitnehmen, von denen jeweils drei gleichzeitig kämpfen. Welche unserer Gefährten gerade aktiv sind können wir über ein Auswahlrad auf dem unteren Screen unseres 3DS. Hier sind die Yo-Kai, deren Medaillen gerade eingelesen sind, in der Reihenfolge zu sehen, die wir zuvor festgelegt haben. Drehen wir das Rad, ändert sich die Auswahl der Kämpfer - die oberen drei befinden sich aktuell in der Schlacht, während ihre Kollegen auf ihren Einsatz warten. Während Standardangriffe automatisch durchgeführt werden, können wir auf verschiedene andere Arten in den Kampf eingreifen. Neben Items, die beispielsweise die Seelenanzeige füllen oder die Lebenspunkte unserer Yo-Kai auffrischen, können wir einen der Gegner markieren, der in den Fokus genommen werden soll. Denn auch unsere Feinde treten zumeist in einem Dreier-Gespann an.

Zu beachten ist bei der Anordnung unserer Kämpfer, welchem Stamm sie angehören. Insgesamt gibt es acht verschiedene Arten, wenn wir zwei oder drei Yo-Kai des gleichen Stammes nebeneinander platzieren kämpfen sie deutlich entschlossener und teilen stärker aus. Zwischen diesen acht Typen wird unterschieden:
[su_table]
| Gruseliga | Glitschiga |
| Tapfa | Mystikka |
| Schummrigga | Herziga |
| Charmanta | Robusta |
[/su_table]
Besonders bei starken Gegnern empfiehlt sich die Verwendung des Ultiseel-Angriffs. Hierbei handelt es sich um die Spezialattacken unserer Yo-Kai, jedes Monster hat sein eigenes Manöver. Dabei variiert die Art des Winkelzuges zwischen einer simplen Mehrfachattacke mit immensem Schaden und Fähigkeiten, die unseren Gegnern massive Status-Verschlechterungen bescheren. Es gilt also immer eine ausgewogene Mischung aus offensiven und taktischen Kämpfern im Gepäck zu haben, um unsere Gegner gleichzeitig zu schwächen und ihnen die Lebenspunkte zu rauben. Um einen Ultiseel-Angriff erfolgreich auszuführen ist es stets nötig, ein kleines Minispiel auf dem Touchscreen zu bewältigen. Hier gilt es, ein Rad so schnell wie möglich zu drehen, Formen nachzuzeichnen oder Punkte in der Luft zu zerplatzen. Während die kleinen Einlagen anfangs noch eine nette Abwechslung darstellen, verlieren sie schnell an Reiz und nerven bei längeren Kämpfen schon fast. Jedoch hebt sich das Kampfsystem so zumindest angenehm von JRPG-Kollegen ab und durch die relativ kurze Dauer der Auseinandersetzungen bleibt der "Nerv-Faktor" noch erträglich. Lediglich den bis zu zehn Minuten langen Bosskämpfen geht gegen Ende deutlich die Luft aus.

Auch die Beseelung stellt einen elementaren Bestandteil des Kampfsystems dar. Hier handelt es sich um Statuseffekte, die unseren Gegner zufällig durch die automatischen Angriffe auferlegt werden. Wie die Ultiseel-Manöver sind auch die Effekte der Beseelung vom angreifenden Yo-Kai abhängig. So bewirkt der traurige Vogel Jammsel beispielsweise, dass unsere Feinde in eine Depression verfallen und den Willen zum Angreifen verlieren. Jedoch ist zu beachten, dass auch unsere Kämpfer von einem solchen Angriff getroffen werden können. Sollte dies der Fall sein, müssen wir sie über das Auswahlrad auf dem unteren Bildschirm aus der Riege der aktiven Kämpfer drehen und reinigen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein kleines Minispiel, durch das die negativen Statuseffekte aufgehoben werden und unser Yo-Kai wieder einsatzfähig wird.
Warum aber wollen wir die Yo-Kai aus Lenzhausen, in dessen Stadtteilen Yo-Kai Watch spielt, vertreiben? Die Beseelung funktioniert nicht nur bei Artgenossen, auch Menschen können von den negativen Eigenschaften der Tierchen übermannt werden. So kommt extremer Hunger von Opa Gusto oder schlechte Laune von Tristine. Hinter quasi jedem Problem in der sonst so ansehnlichen Vorstadt steckt eines der Wesen. Neben all jenen, die wir per Radar finden, ist es oftmals Gegenstand eines Quests, einen Yo-Kai ausfindig zu machen und seinen Schabernack zu unterbinden. Neben der Hauptstory gibt es zwei Arten von Nebenquests:
- Gefallen: Können mehr als einmal erledigt werden.
- Bitten: Enden nachdem wir sie abgeschlossen haben.
Die Aufgaben belohnen uns sowohl mit Erfahrungspunkten, als auch mit neuen Objekten und sind zumeist relativ einfach zu bewältigen. So gilt es oftmals, einen schwachen Yo-Kai aufzuspüren oder eine bestimmte Anzahl einer Cola oder bestimmten Fischsorte zu besorgen.
Die Spielwelt Lenzhausen ist liebevoll designed und kann durch ihre charmante Optik, sowie die belebten Straßen und ihr Bewohner punkten. Es kommt tatsächlich ein wenig das Gefühl auf, wir würden uns in einer kleinen verschlafenen Vorstadt befinden, in der jeder jeden kennt. Die Bewohner sind um eine kleines Gespräch nicht verlegen und in den Gassen der Stadt gibt es einiges zu entdecken. Beim Stichwort Gassen sei noch erwähnt, dass die Seitenstraßen nur mit Vorsicht zu genießen sind: hier laufen die Yo-Kai frei umher anstatt sich zu verstecken. Sobald sie uns erblicken wird direkt der Angriff gestartet. Somit sind diese Gebiete zum Leveln zwar super geeignet, jedoch sollten sie nicht geschwächt betreten werden. Die Belohnungen fallen dafür meistens üppig aus, lassen sich dort oftmals Truhen und Kisten finden, in denen Ausrüstungsgegestände oder andere Items warten.
Der Hauptaugenmerk von Yo-Kai Watch liegt natürlich auf den namensgebenden Tierchen. Diese sind abwechslungs- und zahlreich und tragen alle eine Menge eigenen Charme in sich. Whisper, unser Butler, wächst natürlich besonders schnell ans Herz. Jedoch sind die einfallsreichen Namen (deren Übersetzung vermutlich ein Grund für den verspäteten Release in deutschen Gefilden sein dürfte) mindestens ebenso knuffig, wie die Zeichnungen und die geschmeidigen Animationen. Alleine der Bosskampf gegen Wutz mit den im Hintergrund tanzenden Opas, die lediglich ein Handtuch tragen, bereits so ein absurder, aber gleichzeitig auch so symphatischer Moment, dass er vermutlich als Paradebeispiel für den Humor und das Credo in und hinter Yo-Kai Watch fungieren könnte.

Yo-Kai Watch ist ein wunderbares Rollenspiel, dass in Japan bereits das Erbe der Pokémon-Reihe angetreten hat, jedoch nur bedingt wie diese funktioniert. Die kleinen Tierchen sind zumeist nett designed und die kindgerechte Idee, dass sie für den Blödsinn in der heutigen Welt verantwortlich sind, ist eine nette Abwechslung. Das Kampfsystem ist erfrischend neu, auch wenn es auf Dauer doch sehr repetitiv wird.
Fans von Pokémon sollten definitiv einen Blick wagen, das Setting ist zwar eine kleine Spur kindlicher angesiedelt, dafür haben die Yo-Kai aber ebenfalls eine Menge Charme, durch den sie auftrumpfen können. Die Namen der kleinen lassen immer wieder ein kleines Schmunzeln aufkommen und die belebte Spielwelt sowie die zahlreichen Aufgaben laden zum Erkunden und zum Spielen bis jeder noch so kleine Winkel entdeckt ist ein. Ich heiße die Yo-Kai auf jeden Fall herzlich willkommen und freue mich auf weitere Ableger in dem bunten Universum.
Alle verwendeten Bilder stammen von Nintendo.
Alle Links zu Amazon sind Partnerlinks. Wenn ihr die Spiele über diesen Link kauft, bezahlt ihr das Gleiche und wir bekommen ein wenig Trinkgeld davon ab! Vielen Dank!
If I Could Turn Back Time - Enter the Gungeon
Nicht nur Cher wünscht sich manchmal die Möglichkeit, die Zeit zurückdrehen zu können, um Gesagtes ungesagt und Getanes ungetan zu machen. Sind wir uns ehrlich, jeder von uns hat etwas in der Vergangenheit getan, dass er lieber ausradiert wüsste. Leider ist uns diese Möglichkeit nicht vergönnt – ganz im Gegensatz zu den Gungeoneers. Diese fünf waghalsigen Gestalten sind die Protagonisten des Roguelike-Dungeon-Crawl-Shooters Enter the Gungeon aus dem Hause Dodgeroll und begeben sich in dem namensgebenden Verlies auf die Suche nach nichts Geringerem als der Waffe, die die Vergangenheit töten kann.
Wir haben direkt vom ersten Spielstart an Zugriff auf alle Charaktere, zu beachten ist jedoch, dass der Cultist nur im 2-Spieler-Coop zur Verfügung steht. Nachdem wir uns entschieden haben, mit welchem Recken wir den Gungeon unsicher machen, können wir uns auch schon direkt ins Getümmel stürzen. Über eine Treppe gelangen wir in die erste Kammer, die es zu säubern gilt. Das Spielgeschehen verfolgen wir aus der Draufsicht, die Mini-Map in der rechten oberen Bildschirmecke offenbart uns welche Räume wir schon durchstreift haben und welche es noch zu erforschen gilt. Die Aktionsmöglichkeiten sind relativ eingeschränkt, wir können uns in 360 Grad bewegen, unsere Waffe abfeuern und nachladen. Das wichtigste Manöver stellt in Enter the Gungeon jedoch die Dodgeroll - ja, so heißt auch das Entwicklerstudio - dar. Mit dieser Hechtrolle können wir nicht nur schnell aus brenzligen Situationen entkommen, richtig getimed springen wir so auch über gegnerische Projektile. Jedoch ist auch die simple Möglichkeit, einen Tisch umzuwerfen um hinter diesem in Deckung zu gehen, eine gute Methode, um einige Millisekunden zu verschnaufen. Jedoch kann die Deckung auch in Stücke geschossen werden, zu lange sollten wir also keine Pause einlegen.
Wo wir gerade bei feinlichen Geschossen sind: von denen gibt es eine Menge. Während uns zu Beginn noch kleinere Gegner erwarten, die maximal über eine Schrotflinte verfügen, kann es auf späteren Ebenen des Gungeons unter Umständen schon schwer werden, bloß den Raum zu sehen. So gibt es Feinde, wie die Gunjurer oder Lead Maiden, die mit einem einzigen Angriff den gesamten Bereich mit bunten Partikeln füllen. Sollte uns kein Ausweg aus der Bullet Hell möglich sein, so besteht die Hoffnung darauf, noch einen Blank zum Einsatz bereit zu haben. Diese
blauen Patronen haben die praktische Eigenschaft, sämtliche Projektile in einem Raum zu entfernen und verhindern ein paar Sekunden danach, dass die Feinde direkt weiter feuern. Ein weiterer praktischer Nebeneffekt der blauen Bohnen ist, dass sie ein wenig Schaden am Gegner verursachen und diese ein Stück weit von uns wegstoßen. Jedoch wollen die Blanks mit Bedacht eingesetzt werden, da sie nur sehr selten von erlegten Feinden gedropped werden.

Ohnehin sollte sich gut überlegt werden, die Geschoss-Killer nicht lieber für die Bosskämpfe aufzusparen. Am Ende einer jeden Kammer erwartet uns ein Obermufti, der nicht nur eine Menge aushält, sondern in Windeseile auch den gesamten Raum durch seine Angriffe füllt. Die Bosse Punkten neben ihrer schieren Kraft durch coole Charakterdesigns, hier stellen sich uns beispielsweise Tauben mit Gattling-Guns, eine feuerwütige Schlange, ein Panzer oder sogar ein ganz besonderer Priester in den Weg. In den Gefechten gilt es die Ruhe zu bewahren, jede Hechtrolle exakt zu timen und sich die Zeit für gut platzierte Schüsse zu nehmen. Eine automatische Waffe schadet ebenfalls nichts, jedoch ist neben einem potenten Schießprügel auch eine Menge Übung und Geschick erforderlich.
Wo wir gerade bei Werkzeugen sind, unseren Gegner das virtuelle Leben zu rauben: der Gungeon-Crawler verfügt über ein beeindruckendes Arsenal, wie viele Waffen es genau zu finden gibt ist nur schwer auszumachen. Glaubt man dem offiziellen Wiki, so gibt es knapp 200 Projektilwerfer. Da bei dieser die Anzahl an langweiligen Geräten, wie Pistolen, Revolvern oder Armbrüsten jedoch schnell an ihre Grenzen stößt, haben wir neben real existierenden Knarren auch eine Menge solcher, bei der die Entwickler ihre Fantasie etwas haben treiben lassen. So feuern wir (nur um ein paar Beispiele zu nennen) unseren Feinde beispielsweise auch Erbsen, Sägeblätter, Bananen, Bienen oder sogar schwarze Löcher um die Ohren. Durch diese Vielfalt kommt so schnell keine Langeweile auf, auch wenn manche Waffen nicht dem persönlichen Geschmack entsprechen könnten. Abgefeuert werden die Projektile je nach Typ entweder per Einzelschuss, halb- oder vollautomatisch oder in Salven.

Um eine solche Vielzahl an Schießprügeln in einer halbwegs akzeptablen Rotation unter die Spieler zu bringen und um feste Abläufe zu verhindern, wurde Enter the Gungeon als Roguelike entwickelt. Zu Beginn eines jeden Versuchs, das Verlies zu durchqueren, werden die Kammern zufällig generiert. Das betrifft das Layout, die enthaltenen Gegner und Bosse, sowie die Waffen, die wir aus den Kisten erhalten. Um diese zu öffnen benötigen wird Schlüssel, die entweder in seltenen Fällen beim Säubern eines Raumes auftauchen, oder im Shop erworben werden müssen. Dieser befindet sich auf jeder Ebene und hat neben Schlüsseln auch Waffen, Munition, Lebensenergie oder Blanks im Angebot - natürlich auch zufällig generiert. Hier ein kleiner Tipp am Rande: solltet ihr eine Waffe im Shop erworben haben, so testet dieser lieber erst, sobald ihr die Lokalität verlassen habt.

Die wählbaren Charaktere in Enter the Gungeon starten jeweils mit verschiedenen Waffen und aktiven/passiven Items. Um alle Geheimnisse Aufzudecken gilt es zwar, das Spiel mit jedem Helden zu bezwingen, um in die Mechaniken zu finden und erste Erfolge zu verbuchen ist es zunächst jedoch von Vorteil, einen persönlichen Liebling zu finden:
[su_spoiler title="Die Gungeoneers" style="fancy"][su_table]
| Gungeoneer | Items | Item-Fähigkeiten |
|---|---|---|
| The Marine | Marine Sidearm | Standard-Pistole |
| Supply Drop | Ein Munitionsabwurf | |
| Military Training | Schnelleres Nachladen, höhere Genauigkeit | |
| Rüstung | Muss sonst erst aufgesammelt werden | |
| The Hunter | Rusty Sidearm | Standard-Revolver |
| Crossbow | Standard-Armbrust | |
| Dog | Gefährte, der gelegentlich Items ausgräbt | |
| The Convict | Budget Revolver | Standard-Revolver |
| Sawed-Off | Standard-abgesägte-Schrotflinte | |
| Molotov | Molotov-Cocktail, steckt Gegner in Brand | |
| Enraging Photo | Bei Treffer kurzzeitig erhöhter Schaden | |
| The Pilot | Rogue Special | Standard-Pistole |
| Trusty Lockpicks | Dietriche ohne Garantie, die einmal pro Kiste eingesetzt werden können | |
| Disarming Personality | Items im Shop sind billiger | |
| Hidden Compartment | Extra-Slot für aktive Items, 10% mehr Munition für alle Waffen | |
| The Cultist (nur Coop) | Dart Gun | Pistole, die Darts verschießt |
| Friendship Cookie | Keks, das Mitspieler wiederbelebt | |
| Number 2 | Stats werden erhöht, wenn der Partner tot ist |
[/su_table][/su_spoiler]
Im Laufe unserer Reise durch den Gungeon treffen wir zudem auf verschiedene, eingekerkerte Gestalten. Diese sind uns jedoch nicht feindlich gestimmt, sondern warten auf ihre Befreiung. Irgendwo in derselben Kammer findet sich ein Zellenschlüssel, den es zu finden gilt. Sobald wir das Gefängnis geöffnet haben, zeigen sich die Figuren dankbar und kehren in den "Breach", den Hub des Spiels zurück. Dort übernehmen sie verschiedene Funktionen. So eröffnen Ox & Cadence einen Shop, in dem wir neue Items und Waffen durch das Investieren der so genannten Hegemony Credits freischalten können. Diese werden in der Regel von erlegten Bossen gedroppt. Frifle & Grey Mauser hingegen erteilen uns Jagdaufträge und belohnen uns bei Abschluss mit der seltenen Währung und neuen Freischaltungen.

Enter the Gungeon macht riesig Spaß und entwickelt schnell und intensiv das typische "Eine Runde noch"-Gefühl. Nicht zu knapp verantwortlich für dieses Verlangen ist die Tatsache, dass sich kein Run wie der vorherige spielt. Beim Öffnen jeder Kiste ist eine leichte Anspannung zu spüren, da nur gehofft werden kann was sie beinhaltet. Jedoch sollten Spieler mit geringer oder nicht existenter Frustresistenz einen großen Bogen um den Titel machen. Die kugelreichen Gefechte sind alles andere als leicht - um nicht zu sagen bockschwer - und in die Mechanik muss sich erst einmal herein gefunden werden. Wer jedoch den Mut und die Geduld aufbringt, der wird mit Enter the Gungeon mit einem großartigen Roguelike-Bullethell-Shooter belohnt, der Fans von Nuclear Throne oder sogar The Binding of Isaac das Herz höher schlagen lässt.
EA UFC 2 – Angespielt mit Podcast Kommentar
Kon hat EA UFC 2 gespielt und berichtet Tim und René im Pixelburg Podcast (Folge 163 – Signifikant) über seine Erfahrungen aus dem Octagon. In diesem kurzen Auszug aus dem Podcast verrät Kon seine Meinung zum neuesten Spiel rund um Mixed Martial Arts.
Hört hier den gesamten Pixelburg Podcast und hört jeden Donnerstag eine neue Folge vom Podcast mit Tim, René und Kon.
Nights of Azure – Angespielt mit Podcast Kommentar
Nights of Azure – Dead or Alive mit Monstern?
René hat das Japano-Echtzeit-RPG Nights of Azure aus dem Hause Koei Tecmo angespielt und mit Tim und Kon im Podcast (Folge 162) darüber gesprochen.
In diesem Video findet ihr seinen Kommentar über das Spiel zusammen mit Gameplaymaterial.
Das Spiel ist grafisch zwar nicht auf dem allerneusten Stand, bietet allerdings recht innovatives Gameplay. Die Frage, ob das Spiel dauerhaft Spaß macht, bleibt allerdings noch offen.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=67g6xU5wdt0[/youtube]
Tom Clancy's The Division
Wie schon im letzten Monat, stelle ich in diesem Pixelburg Overtime Monat ein Spiel vor, das nicht durch seine tief gehende Story, sondern durch sein exzellentes und magnetisches Gameplay glänzt. Ich stelle Dir The Division von Ubisoft vor.
Solltest Du das Spiel bis jetzt nicht gespielt haben und überlegst noch, ob Du es Dir kaufen sollst, dann hier mein Tipp: Wenn Du Freunde hast, mit denen Du The Division spielen kannst, spiel es! Für Einzelspieler halte ich dieses Spiel jedoch für ungeeignet.
Nicht alles ist gut in der Apokalypse
The Division spielt in einem postapokalyptischen New York, das nach dem Ausbruch eines tödlichen Virus von plündernden Gangs, brandschatzenden Irren und Sträflingen heimgesucht wird. Du bist ein Agent der Division, einer ultra-geheimen, super Elite-Schläfer-Einheit des amerikanischen Militärs.
![]()
Die frei begehbare Insel Manhattan bietet allerhand Gegner zu bekämpfen und Geheimnisse rund um das tödliche Virus zu lüften. Die offene Welt bietet das, was man von jedem anderen Open-World-Spiel kennt: Ein paar (halbgare) Story-Missionen, viele Nebenmissionen ohne großartige Bedeutung und unglaublich viele Collectibles.
Herausforderungen kommen in erster Linie in der Dark Zone oder in schweren Missionen zum tragen. Gelöst werden können diese Herausforderungen allerdings immer mit semi-taktischem Vorgehen. Was soll das heißen? Du und Deine Freunde (The Division sollte wirklich nicht alleine gespielt werden) flankieren die Gegner und spielen quasi Ping Pong mit den Gegnern – and you can't teach that – oder halt doch.
Dark Zone
The Division hat eine wirkliche Innovation zu bieten – und diese Innovation ist nicht unbedingt eine Innovation – die Dark Zone. Die Dark Zone ist das PVP-Gebiet, in dem andere, menschliche Gegner auf Dich schießen können, um Dir all die coolen Sachen zu klauen, die Du nur in der Dark Zone finden kannst... andersherum kannst Du aber auch auf andere, menschliche Gegner schießen, um Ihnen all die coolen Sachen zu klauen, die Sie nur in der Dark Zone finden können.
![]()
Die Frage, ob ein anderer Mensch Dich jetzt über den Haufen knallen will, um alle coolen Sachen aus deinem Dark Zone Rucksack zu klauen sorgt für verdammt viel Herzrasen... and you can't teach that!
Erklärt wird die Dark Zone im Universum ungefähr so:
Die Dark Zone ist besonders heftig mit diesem tödlichen Virus infiziert und wir (die Staatsgewalt) hat keine Kontrolle über dieses Gebiet! Alle Leute da drinnen sind verrückt und kämpfen um ihr Überleben. Alles kann passieren, geh am besten nicht da rein... aber wenn Du doch da rein gehst... pass auf Deinen Arsch auf, weil alle NPCs mindestens 10 mal heftiger sind, als alles, was nicht in der Dark Zone ist.
Die Atmosphäre und die Stadt in The Division
Ich war noch niemals in New York heißt es nicht nur in einem bekannten Song, ich war wirklich noch nie da. Eins kann ich aber mit Gewissheit sagen: The Division macht eine Sache mega richtig: New York. Jede Nebenstraße, jedes Gebäude, jeder Park, einfach alles fühlt sich nach der Stadt an, die niemals schläft. Es fühlt sich an, als hätte die Stadt bis vor kurzem (nicht vergessen: da gab es einen krassen Virus, der bestimmt 3/4 der Bevölkerung ausgelöscht hat) gelebt und nur so gestrahlt vor Energie.
![]()
Die Atmosphäre ist unglaublich dicht! Am besten lässt es sich wahrscheinlich mit den Wohnungen in der Stadt erklären:
Wenn man ein Haus betritt, dann sind meistens nicht alle Stockwerke ganz einfach erreichbar, weil ein Bewohner des Hauses ab einem bestimmten Stockwerk alles verbarrikadiert hat... damit Plünderer nicht so leicht an seinen Kram kommen können – klar oder?! So verhält es sich eigentlich mit jeder Ecke in der Stadt – alles ergibt einen Sinn und nichts fühlt sich an, wie ein Videospiel... ich meine damit aber nur die Stadt und nicht die Gegner oder sonst irgendwas.
Ein kleines Fazit
![]()
Das Gameplay ist repetitiv, die Gegner bieten nicht nur kaum Abwechslung, sie stellen die Verzweiflung Überlebender einer Postapokalypse auch noch schlecht dar (mal im Ernst: In einer Welt, in der Essen und Vorräte knapper sind, als frisches Wasser schießen Feinde auf frei herumliegende Rationen... weil... Videospiele?!). Die dichte und realistische Atmosphäre wird von unrealistischem Gameplay unterbrochen und an allen Ecken von The Division tuen sich Lücken auf. Hier nur ein paar Beispiele:
Warum würde ich verzweifelte Überlebende erschießen, weil sie auf der Suche nach Essen sind?! Achja: Sie sind in 'ner Gang! Wieso läuft eine paramilitärische Gruppe in der Stadt Amok?! Wieso gibt es in Ansätzen eine interessante Story, die nirgends weit genug ausgeführt wird, um wirklich interessant zu werden?! Und wieso ist das verdammte Menü so verdammt unerträglich?!
The Division leidet unter dem gleichen Problem, unter dem die meisten Videospiele leiden: Unter der Lupe hält die Logik der Welt kaum stand. Das Spiel bietet im Endeffekt nicht wirklich mehr, als jedes andere Ubisoft-Open-World-Spiel und trotzdem ist es so verdammt unwiderstehlich, dass ich mittlerweile fast 40 Stunden in dieses Spiel investiert habe. Das Koop-Gameplay ist genial und macht unerhört viel Spaß, die Atmosphäre ist so dicht, dass man nicht einmal mit einer Kettensäge hindurch kommen könnte, das Setting ist spannend und bietet Raum für mehr. Und am Ende des Tages, macht The Division irgendwie doch viel zu viel Spaß, um es nicht zu spielen.
The Division wird sicher nicht mein Spiel des Jahres, aber es sollte das Spiel des Monats werden!
The Division ist einer von drei Kontrahenten um den Titel „Spiel des Monats“ im März 2016 – Stimm jetzt ab!
SUPERHOT
Die Idee kam bei einem Game Jam
SUPERHOT war ursprünglich das Ergebnis eines siebentägigen Game Jams. Von der Idee überzeugt, fand sich nach kurzer Zeit das SUPERHOT-Team zusammen, die bereits im September 2013 den SUPERHOT Prototype auf ihrer Website veröffentlichten. Seit dem 25. Februar 2016 ist das Spiel für Windows, OS X und Linux erhältlich, eine XBOX One Version war für März 2016 angedacht, kam bisher allerdings nicht heraus.
Für ungefähr 20€ bekommt man das Spiel bei Steam. Jetzt stellt sich die Frage: Lohnt es sich, 20€ für SUPERHOT auszugeben, wenn man den Prototypen gespielt hat?
Meine ganz persönliche Meinung lautet: Ja.
![]()
Gameplay
An der Gameplay-Mechanik ändert sich zwar nichts grundlegendes, allerdings kommt SUPERHOT mit einem guten Storypaket und einer weiteren Gameplay-Mechanik daher.
In einer fast ausschließlich weißen Polygonwelt warten rote Polygongegner darauf, den Spieler in den Tod zu schicken. Ob mit Schlag- oder Schusswaffe oder mit den blanken Fäußten. Die Gegner bestehen aus Glas oder Kristall, sodass sie in alle Richtungen zerspringen, wenn man sie trifft. Hört sich erstmal nicht besonders aus. Der Clou: Die Zeit läuft nur ab, wenn sich der Spieler bewegt.
Seht ihr eine Kugel auf euch zukommen, bleibt ihr still stehen und überlegt euren nächsten Schritt. Seht ihr einen Gegner, müsst ihr einschätzen wo er sich befinden wird, nachdem ihr die Kugel abgefeuert habt. Erst wenn ihr euch bewegt, werden eure geplanten Aktionen umgesetzt.
Habt ihr mal keine Munition mehr, könnt ihr eure leere Waffe auf einen Gegner werfen und ihn dadurch kurzzeitig stunnen, ihm seine Waffe klauen und seine Kristallkörper zerspringen lassen. Die Level sind dabei zwar fast immer farblos, die unterschiedlichen Locations und Settings sorgen aber für viel abwechslung. Ob in einem Hinterhof, einer Bar, einer Baustelle oder in einem Konferenzraum einer Firma, man fühlt sich stets an Actionfilmszenen erinnert.
Nach einiger Zeit kommt noch eine neue Fähigkeit hinzu: Das Shiften. Durch das Shiften könnt ihr euch in den Körper eines Gegners teleportieren. Der letzte benutzte Körper wird dabei zerstört. Allerdings könnt ihr die Fähigkeit nicht permanent nutzen, es muss ein wenig Zeit vergangen sein, damit sich die Shift-Leiste wieder auflädt. Somit kommen ganz neue Lösungwege für die einzelnen Level hinzu, was den Wiederspielwert anhebt.
![]()
Story und Verpackung
SUPERHOT hat ein sehr interessantes Hauptmenü. Der Spieler startet scheinbar einen DOS-Computer, auf dem eine SUPERHOT.EXE zu finden ist. Erst wenn man diese EXE ausführt, gelangt man ins eigentliche Spiel. Außerdem sind im Hauptmenü noch ein paar Gimmicks versteckt, die ihr am besten selbst findet!
Die Story erinnert ein wenig an Inception. Ich, René, spiele als reale Person das Spiel SUPERHOT, in dem ich einen kleinen Raubkopierer an seinem DOS Rechner spiele, der das Spiel Superhot mit einer VR-Brille spielt, in dem er einen schwarzen Kristallmenschen verkörpert, der rote Kristallmenschen tötet. Das Story dauert ca. 2-3 Stunden und hat eine ganz eigene Atmosphäre. Es gibt ein paar Geheimnisse zu lüften und einige Twists zu erleben, die ich an dieser Stelle nicht spoilern möchte. Bei einer so kurzen Story, sollte man alles selbst erleben.
![]()
Fazit
SUPERHOT ist insgesamt eine nette Erfahrung, die definitiv 20€ Wert ist. Der Wiederspielwert ist trotz Challenges gering, die Story ist interessant, aber nicht packend. Teilweise hat das Spiel auch einige Balancing-Probleme. Manche Level sind viel zu leicht, andere versucht man bestimmt 20 mal, bis man eine sinnvolle Lösung für das First Person Shooter Puzzle gefunden hat.
Wer an einem Sonntagvormittag eine innovative Gameplaymechanik kennenlernen will, sollte sich SUPERHOT unbedingt mal anschauen!
SUPERHOT ist einer von drei Kontrahenten um den Titel „Spiel des Monats“ im März 2016 – Stimm jetzt ab!
The Heavy Rain and Beyond: Two Souls Collection (PS4)
Mit Remastered Titeln ist es ja so: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Als ich Freunden erzählte, dass ich grade an der Review zur Quantic Dream The Heavy Rain and Beyond:Two Souls Collection sitze, ging die Diskussion los: Warum schon existente Spiele aufpolieren, statt einfach ganz neue, geniale Spiele zu produzieren? Klar, diese Frage hat schon ihre Berechtigung. Vor allem in diesem Fall, denn ich kann gleich vorweg nehmen: Bei beiden Spielen ist so ziemlich alles beim Alten geblieben. Trotzdem hat diese Remastered Collection für mich eine legitime Daseinsberechtigung. Der Grund hierfür ist sehr einfach: Beide Spiele sind was das Storytelling angeht unfassbar großartig und sollten einfach niemandem vorenthalten werden, der vielleicht erst im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre das erste Mal Konsolenboden betreten hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass die folgende Review für all diejenigen unter euch, die eines oder beide Spiele schon gespielt haben, ein wenig repetitiv sein wird. Ich möchte aber eben auch den Neulingen die Chance geben, einen kleinen Eindruck der Geschichten zu bekommen, die sich zum einen um den Origami-Killer bzw. zum anderen um Aiden und Jodie drehen. Wer sich für die (zugegeben wenigen) Details interessiert, die die neuen PS4-Remastered-Titel mit sich bringen, kann jeweils zum Abschnitt „Was ist neu?“ springen.
Sowohl bei Beyond: Two Souls als auch bei Heavy Rein ist der Verlauf der Spielhandlung abhängig von den eigenen Entscheidungen und dem Erfolg oder Misserfolg bei Quicktime-Events und Geschicklichtkeitsaufgaben. Tatsächlich gibt es in Heavy Rain 17 verschiedene Spielausgänge, die auf diese Art erreicht werden können; in Beyond: Two Sould sind es immerhin fünf.
![]()
WIE WEIT WÜRDEST DU GEHEN, UM EINE GELIEBTE PERSON ZU RETTEN?
Die Grundhandlung von Heavy Rain entspricht einer klassischen Serienmörder-Geschichte: In einer Stadt in den Staaten werden jährlich im Herbst mehrere Kinder entführt und nach dem gleichen Schema umgebracht: Sie verschwinden ganz plötzlich von der Erdoberfläche und werden anschließend durch Regenwasser ertränkt in der Nähe von Bahngleisen leblos aufgefunden. Auf ihren Körpern liegt dabei immer eine weiße Orchidee und eine Origamifigur befindet sich in ihrer Hand – den Killer nennt die Öffentlichkeit daher auch den „Origami-Killer".
Im Action-Adventure Heavy Rain kann man insgesamt die Handlungsstränge von vier Personen spielen, die alle in irgendeiner Art und Weise mit den Ermittlungen rund um den Origami-Killer in Verbindung stehen:
– Ethan Mars, der einen Sohn durch einen tragischen Autounfall verlor und dessen zweiter Sohn einige Zeit später Opfer des Origami-Killers wurde. Ethan tut alles dafür, seinen Sohn zurückzubekommen und stellt sich den grausamen Aufgaben des Killers. Seit dem Tag, an dem sein erster Sohn überfahren wurde, leidet Ethan an regelmäßig auftretenden Blackouts von mehreren Stunden.
– Norman Jayden ist ein FBI-Profiler mit technologisch hochmodernem VR- und AR-Equipment und einem akuten Drogenproblem (Triptokain). Er unterstützt die Polizei bei ihrem Ermittlungen im Origami-Killer Fall und gerät dabei häufig mit seinem Partner Carter Blake in Streitsituationen wegen seiner inakzeptablen, gewalttätigen Ermittlungsmethoden.
– Scott Shelby ist Privatdetektiv und ehemaliger Polizist, der im Auftrag der Familien der Opfer des Origami-Killers agiert, um diesen zu finden. Scott hat Asthma und trägt neben seiner Pistole immer sein Asthmaspray in der Tasche, ohne das er einen Anfall nicht überleben würde.
– Madison Paige ist eine Journalistin, die im Fall des Origami-Killers zu seiner Ergreifung ermittelt. Madison leidet unter chronischen Schlafstörungen und treibt sich daher oft in Motels rum, weil sie nur dort ihre Schlaflosigkeit überwinden und den Kopf frei kriegen kann.
Da ich nicht zuviel verraten möchte, sei zum Verlauf der Story nur folgendes gesagt: Ethan Mars muss an seine psychischen und körperlichen Grenzen gehen, um seinen Sohn aus den Fängen des Origami-Killers befreien zu können. Die Polizei verfolgt sehr viele falsche Fährten, bis sie letztendlich glauben, den Killer gefunden zu haben. Die Geschichten der einzelnen Personen werden teilweise verstrickt, die Beweislagen sind nicht immer eindeutig und die Gefahr sich dazu hinreißen zu lassen, den nächsten offensichtlich Schuldigen als Sündenbock zu akzeptieren ist durchgehend sehr groß. Das Spiel hat eine eher düstere Grundstimmung. Es trägt den Namen Heavy Rain nicht umsonst, es regnet jeden Tag ohne Unterlass. Das untermalt die graue, triste Grundmelancholie, die dem Spiel seine unglaublich vereinnahmende Atmosphäre verleiht.
![]()
WAS IST NEU?
Tatsächlich leider gar nicht mal so viel. Die Auflösung ist ein wenig besser, dank der aufpolierten 1080p, und die Texturen und Schatten sind etwas schöner dargestellt. Das jedoch, finde ich, ist auch das Minimum, das man von einem Remastered-Titel erwarten kann. Ansonsten gibt es leider keinerlei Veränderungen: Die Quicktime-Events sind teilweise immer noch genauso bescheiden getimed wie früher und bieten demnach Nährboden für ein hohes Frustpotential. Die Steuerung der Charaktere ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig (man läuft nicht mit dem linken oder rechten Stick, sondern durch Drücken von R2) und die Kameraeinstellungen sind ab und an so ungünstig, dass man nicht sehen kann, was man tut oder tun soll. Wirklich schade, gerade hier hätte Quantic Dream im zweiten Anlauf nur ein paar kleine Optimierungen durchführen müssen, die das Spiel ein gutes Stück von „sehr gut“ zu „richtig großartig“ geschubst hätten.
![]()
SEIN NAME IST AIDEN UND ER IST IMMER BEI MIR
Im Action-Adventure Beyond: Two Souls spielen wir das Leben von Jodie Holmes, einem Mädchen mit besonderen Fähigkeiten. Sie ist durch die Hilfe des übersinnlichen Wesens Aiden dazu in der Lage Dinge zu bewegen, Gedanken zu kontrollieren und Menschen zu heilen oder auch umzubringen. Aiden ist Jodies „imaginärer Freund“ und begleitet sie schon seit ihrer Geburt. Im Alter von acht Jahren wird das Mädchen in eine Forschungseinrichtung gebracht, in der sie nicht nur aufwächst, sondern auch dem Militär übergeben wird. Jodie soll zur Spezialagentin ausgebildet werden. Die ganze Lebensgeschichte erleben wir in einem nicht-lineare Handlungsverlauf. Immer im Wechsel springen wir zwischen frühen und späteren Lebensphasen des Mädchens hin und her. Beginnend im Kindesalter spielen wir danach eine Episode aus dem späten Erwachsenenleben, dann geht es wieder zurück ins Teenagealter und erleben danach die Zeit der Agentenausbildung – und so weiter. Die sehr enge, atmosphärische Stimmung, die Beyond: Two Souls versprüht, lässt einen beim Spielen nahezu alles um sich herum vergessen. Man taucht vollkommen in Jodies Geschichte ein, die sie mit ihrem ständigen Begleiter Aiden durchlebt und irgendwo auch durchleben muss. Sie begegnet vielen Menschen, die ihre Fähigkeit als ein Geschenk und eine Gabe ansehen, Jodie selbst empfindet sie lange jedoch nur als Fluch. Wo vereinzelte Spielmechaniken ein bisschen zu wünschen übrig lassen, wiegt die Story diese Defizite hundertfach auf: Jodies Lebensgeschichte bietet ein buntes Sammelsurium aus Emotionen, Action, Fantasie, harter Realität, ungeahnten Plot-Twists und vor allem Authentizität.
Eine schöne Sache ist, dass man Jodie und Aiden sowohl im Singleplayer-Modus als auch im Couch-Coop spielen kann. No shit! Beyond: Two Souls ist eines der (mittlerweile leider rar gesäten) PS4-Spiele, die ihr mit einem Freund oder einer Freundin gemütlich offline vor der Flimmerkiste zocken könnt. Außerdem gibt es in den zusätzlichen Extras des Spiels einen DLC, in dem ihr Jodie und die Entität Aiden unter Zeitdruck durch eine Reihe kniffliger Trainingskammern bewegen müsst. Ein netter Zusatzcontent, der zumindest beim ersten Durchlauf die Gehirnzellen ein wenig anregt.
WAS IST NEU?
Abgesehen von den üblichen grafischen Updates (auch Beyond: Two Souls glänzt nun in 1080p mit neuen Texturen, Schatten etc. pp.), bietet uns Quantic Dream in diesem Game ein paar tatsächliche Neuerungen: Die oben erwähnte nicht-lineare Erzählweise von Jodies Lebensgeschichte lässt sich in den Einstellungen auf einen chronologischen Modus umstellen. Das ist zum einen sicherlich für einige Spieler eine Alternative zum besseren Verständnis, für mich persönlich nimmt es dem Spiel aber seinen gewissen cineastischen Charakter. Außerdem wird uns nach Beenden eines jeden Lebensabschnittes, eine Übersicht unserer getroffenen Entscheidungen und durchgeführten Aktionen präsentiert. Jede einzelne ist mit einer Auswertung versehen, wie viel Prozent aller bisherigen Spieler genau wie wir reagiert oder die andere Option gespielt haben. Etwas schade fand ich hier, dass man leider nicht sehen kann, was die andere Option genau ist.
FAZIT
Alles in allem muss man wohl sagen, dass die The Heavy Rain and Beyond: Two Souls Collection als Remastered Titel eher eine Enttäuschung ist. Die neuen Texturen, aufpolierten Grafiken, Schatten etc. sind schön, aber die immer noch sehr umständliche Steuerung und merkwürdigen Kameraeinstellungen beider spielen strafen den Spielspaß ein wenig ab. Es ist schon schade, dass Quantic Dream aus diesen atmosphärisch und emotional starken, sehr guten Spielen keine fantastischen Spiele gezaubert hat, obwohl genau das mit nur minimalen Anpassungen ein Leichtes gewesen wäre. Nichtsdestotrotz bleibe ich aber dabei: Wer bisher weder den Origami-Killer gejagt, noch Jodie und Aidens Leben gelebt hat, bekommt mit der Remastered-Collection die Chance, das schnellstmöglich in schönerer Optik nachzuholen und sollte das auch unbedingt tun.
BILDER: QUANTIC DREAM
HIIIIIEYAH! - Hyrule Warriors: Legends
Im August 2014 erschien mit Hyrule Warriors ein Spin-Off der beliebten Dynasty Warriors-Reihe, das sich komplett im Setting der The Legend of Zelda-Serie abspielt für die WiiU. Mit Hyrule Warriors: Legends haben Nintendo nun eine Umsetzung des Massenprüglers für den Nintendo 3DS veröffentlicht. Diese bringt nicht nur das komplette Spiel auf den Handheld, sondern verfügt weiter über einige exklusive Charaktere. Ebenfalls enthalten sind die bisher erschienenen DLCs für den "großen Bruder". Wie sich Link, Zelda, Impa und ihre Mitstreiter auf der tragbaren Konsole schlagen und ob die Entwickler es geschafft haben, den Titel ohne gröbere technische Probleme oder Einschränkungen umzusetzen, habe ich für euch in zahlreichen Schlachten herausgefunden.
![]()
Eine Geschichte, wie sie schon gehört wurde
Das Kernstück von Hyrule Warriors: Legends stellt der Legendenmodus dar. In diesem schlagen wir riesige Schlachten, zwischen denen in nett gemachten Cutscenes eine Geschichte rund um den klassischen Serienfiesling Ganondorf, der in die Seele der Zauberin Cia einfällt. Die Dame mit der Pestmaske wacht jedoch unglücklicherweise nicht nur über das Triforce, die manifestierte Kraft der drei Göttinen selbst, sie trägt zudem das Triforce der Kraft in sich.
Als erste Amtshandlung greift Ganondorf - wie könnte es anders sein - mit Hilfe von Cias Truppen Schloss Hyrule an. Dieser Schritt gefällt weder Prinzessin Zelda, noch ihrer Dinerin Impa so wirklich, weshalb sie sich kurzerhand auf das Schlachtfeld stürzen, um die dunklen Truppen in ihre Schranken zu weisen. Dabei fällt ihnen ein junger Krieger auf, der sich erstaundlich gut gegen die feindlichen Truppen zur Wehr setzen kann. Selbstverständlich handelt es sich hierbei um den Helden der The Legend of Zelda-Reihe, den noch nicht grün gewandeten Link. Die drei können

die Schlacht für sich entscheiden, doch Prinzessin Zelda verschwindet nach dem Scharmützel auf unerklärliche Weise. Somit machen sich Impa und Link auf, um die Herrscherin wieder zu finden.
Zugegeben, die Story von Hyrule Warriors: Legends würde man nicht zwingend als innovativ oder spannend bezeichnen. Für Fans der Zelda-Reihe ist zudem zu beachten, dass sie offiziell nicht in der Zeitlinie der Hauptreihe spielt und somit auch keinerlei Einfluss auf diese ausüben wird. Somit bleibt der fade Beigeschmack, dass man sich die Geschichte lediglich aus den Fingern gesaugt hat, um die einzelnen Schlachten in einem so genannten Story-Modus verbinden zu können.
Eine Schlacht, die ist lustig
Nun ist das Wort Schlacht schon einige Male gefallen. Diese sind der Hauptbestandteil des Gameplays von Hyrule Warriors: Legends. Hier zeigt sich, dass es sich– sofern wir das Setting ausblenden – glasklar um einen Ableger der Dynasty Warriors-Reihe handelt. Mit verschiedenen Charakteren, von denen wir uns vor Beginn einer Mission einen aussuchen können, fegen wir über die Schlachtfelder und zerlegen Gegner für Gegner. Dabei kann es auch leicht passieren, dass wir pro Schlag zehn Feinde ausschalten und nicht selten einen Body Count von über 2.000 erlegten Bösewichten pro Auseinandersetzung erreichen.
Das Gameplay geht angenehm flott von der Hand, wir steuern unseren Helden aus der Third-Person durch die Spielwelten. Die Kamera verhält sich hier meistens anständig, manchmal ist es jedoch nötig, diese per L-Taste wieder unter unseren Charakter zu bringen. Besitzer eines New-3DS können sich über den C-Stick freuen, mit dem die Ansicht elegant kontrolliert werden kann. Neben einer Ausweichrolle können wir einen leichten und schweren Angriff vollführen, die sich auch zu flotten Kombos verbinden lassen. Welche Manöver uns hier zur Verfügung stehen ist abhängig davon, welchen Charakter wir spielen und welche Waffe dieser trägt.
Jeder erfolgreiche Treffer füllt unsere Spezialanzeige, sobald diese voll ist können wir durch einen beherzten Druck auf die A-Taste eine verheerende Spezialattacke vom Stapel lassen, die nicht nur optisch einiges her macht, sondern uns auch aus brenzligen Situationen zu befreien vermag. So kann sich Links bekannte Wirbelattacke als sehr nützlich erweisen, sollten wir uns mal von 40 Gegner eingekreist wiederfinden.

Auf jedem Schlachtfeld gibt es verschiedene Festungen, die allesamt erobert werden können, um unsere Truppen moralisch und zahlenmäßig zu stärken. Um eine Festung für uns zu gewinnen gilt es, die Leiste die beim Betreten aufkommt durch intensives Gegner-Erledigen auf den Nullpunkt zu bringen. Sobald dies geschehen ist taucht der Kommandant der Einrichtung auf. Sobald wir diesen in seine Schranken gewiesen haben können wir den Knotenpunkt unser Eigen nennen, der Einheiten für uns spawnt und die Anzahl der Gegner verringert. Zudem erhalten unsere Truppen einen Moral-Boost, durch den sie härter Kämpfen und mit geringerer Wahrscheinlichkeit das Schlachtfeld verlassen, wenn mal die Scheiße richtig ins Brodeln gerät. Um die Übersicht über das Schlachtfeld stets zu behalten wird auf dem unteren Screen des Handhelds eine Karte eingeblendet, auf der wir alle wichtigen Punkte sehen können. Zudem können wir per Druck auf ein bestimmtes Helden-Portrait einen anderen Charakter steuern oder den Helden, die gerade von der K.I. gesteuert werden, über den Marschbefehl ein neues Ziel zuweisen.
Zwar arbeiten wir in jedem Scharmützel auf ein Hauptziel hin, jedoch bieten sich immer wieder kleine Nebenaufträge, die uns bei erfolgreichem Abschluss mit Extra-Rubinen (der Währung des Spiels) oder neuen Waffen belohnen. Hier gilt es beispielsweise einen Boss-Gegner zu bezwingen oder eine verbündete Einheit zu einem bestimmten Punkt zu eskortieren.
Am Ende der meisten großen Schlachten wartet ein großer Boss-Gegner auf uns, für den wir uns einer speziellen Taktik bedienen müssen, um siegreich aus dem Kampf hervor zu gehen. So müssen wir beispielsweise die große Echse König Dodongo oder den Drachen Argorok in ihre Schranken verweisen. Welche Items in welcher Weise eingesetzt werden müssen lassen wir hier mal mit voller Absicht außen vor.
Shoppingtour
Zwischen den Schlachten können wir im Basar vorbei schauen. Hier dürfen wir unsere hart erkämpften Rubine und Rohstoffe gegen Medaillen, Tränke oder Waffenupgrades eintauschen. Zudem bietet sich die Möglichkeit, unseren Helden gegen Geld zum Trainieren zu schicken, so dass er ohne große Kämpfe ein höheres Level erreicht.
Mit Medaillen können wir verschiedene Verbesserungen für den jeweiligen Charakter freischalten. So versorgen uns die Schmuckstücke mit mehr Schaden, Immunität gegen bestimmte Typen von Angriffen oder bewirken, dass Herzen mehr Lebenspunkte heilen. Tränke hingegen versorgen uns temporär mit verschiedenen Status-Buffs. Welche Buffs uns zur Verfügung stehen ist davon abhängig wie viele Bildfragmente wir bereits gesammelt haben. Diese erhalten wir, indem wir die goldenen Skulltulas erlegen, die nach 1.000 erledigten Feinden auf dem Schlachtfeld auftauchen. Je mehr der kleinen Tierchen wir sammeln, umso höher ist das Level unseres Basars und umso mehr Auswahl bietet er.
In der Waffenkammer können wir unsere Waffen verbessern, indem wir sie kombinieren. Dazu nehmen wir eine Waffe mit einem freien Sockel-Platz und kombinieren diese mit den Fähigkeiten einer Zweiten. Hier ist zu beachten, dass das zweite Totschlags-Instrument vernichtet wird. Wir sollten also genau überlegen was wir erreichen wollen.

Neben dem Legenden-Modus gibt es den freien Modus, indem wir bereits geschlagene Schlachten noch einmal erleben dürfen. Im Abenteuer-Modus hingegen bewegen wir uns über eine Weltkarte, die im Stil des ersten The Legend of Zelda gehalten ist. Jedes Panel der Oberwelt steht dabei für eine kleine Schlacht. Diese sind meistens jedoch deutlich kürzer, als die der Kampagne. So müssen wir meist nur eine kleine Anzahl von Feinden erlegen und je nachdem wie gut wir uns schlagen, werden wir mit einem Rang ausgestattet. Je nachdem wie hoch unsere Leistung bewertet wurde schalten wir neue Pfade frei. Prinzipiell gilt dabei, je höherwertig der Pfad den wir einschlagen ist, desto einfacher wird uns das Leben im Legenden-Modus gemacht, da wir deutlich stärkere Waffen und Items freischalten, die wir auch dort verwenden dürfen.
Handheld-Helden
Was genau ist denn nun eigentlich anders an der 3DS-Version von Hyrule Warriors? Zunächst fällt die leicht abgeänderte Optik auf. Während die WiiU-Fassung in einer realistischeren Grafik daher kommt, wurde Legends ein Cel-Shading-Look verpasst – vermutlich um Ressourcen zu sparen. Verständlich, muss der Handheld doch mit stellenweise mehreren hundert Gegner auf einmal klar kommen, die auf dem Bildschirm gezeigt werden. Eine weitere technische Einschränkung betrifft Spieler, die auf einem alten 3DS oder 2DS spielen wollen, diese müssen nämlich komplett auf den 3D-Effekt verzichten. Nur der New Nintendo 3DS (XL) bietet genug Leistung, um diesen darzustellen.
Neben dem neuen Aussehen bringt die Handheld-Version einige Helden mit sich, die exklusiv in dieser vorhanden sind. WiiU-Spieler können diese zwar auch in ihr Spiel bringen, allerdings ist es nötig die 3DS-Fassung zu besitzen. Eine unschöne Entscheidung, die bereits im Vorfeld für Unmut unter Spielern gesorgt hatte.

Spielbar sind nun beispielsweise Toon-Link, das Horror-Kid oder Linkle, eine weibliche Version von Link. Letztere wird leider in einer unglaublich langweiligen und hanebüchenen Weise vorgestellt, was besonders schade ist, da sie sich mit ihren zwei Armbrüsten angenehm dynamisch spielt. Weiter sind sämtliche DLCs des Titels bereits im Hauptspiel enthalten. Es fallen also keine zusätzlichen Kosten für die Zusatzinhalte an.
Hyrule Warriors: Legends – Perfekt für zwischendurch
Hyrule Warriors: Legends bringt eine Menge Spaß, jedoch stellt sich sehr schnell Monotonie ein. Trotz der Möglichkeiten, verschiedene Kombos zu vollführen und Items einzusetzen verbringen wir doch einen Großteil unserer Zeit damit, stur auf den Knüpfen unserer Handhelds herum zu hämmern und Gegnerwelle um Gegnerwelle zu zerschlagen.
Für eine kleine Runde zwischendurch ist der Prügler jedoch perfekt geeignet. Die durchschnittliche Spielzeit einer großen Schlacht ist mit 20 bis 30 Minuten angenehm kompakt gestaltet. Der 3DS kann allerdings auch inmitten eines Scharmützels ohne Probleme zugeklappt werden, um das Spiel später fortzusetzen.
Fans von Dynasty Warriors können ohnehin ohne Probleme zugreifen, während Zelda-Anhänger sich eventuell überlegen sollten, lieber in Ocarina of Time 3D oder Majoras Mask 3D zu investieren, sofern Handheld-Futter gewünscht ist. Jedoch kann ich nur empfehlen, Hyrule Warriors: Legends eine Chance zu geben, da ich lange keinen so spaßigen Titel mehr in den Fingern hatte, wenn es einfach nur darum ging eine halbe Stunde lange ohne großes Nachdenken eine Runde zu zocken.
Alle verwendeten Bilder stammen von Nintendo.
Alle Links zu Amazon sind Partnerlinks. Wenn ihr die Spiele über diesen Link kauft, bezahlt ihr das Gleiche und wir bekommen ein wenig Trinkgeld davon ab! Vielen Dank!
Ich wähle dich! - Pokémon Tekken
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=qwCCWt-oGEw[/youtube]
Im Jahr 1996 veröffentlichte das japanische Unternehmen Game Freak Inc. mit Pokémon Grün und Rot die ersten beiden Teile einer Reihe, die zu einem internationalen Phänomen anschwellen sollte und bis heute an Popularität und Bekanntheit schier nicht zu übertreffen ist. Neben der klassischen rundenbasierten Rollenspiel-Reihe gibt es schier unzählige Spin-Offs, wie die Foto-Simulation Pokémon Snap oder die Mystery Dungeon-Reihe, in der wir statt den Trainern die Rolle der kleinen Monster selbst übernehmen. Doch auch außerhalb der Videospiel-Welt gibt es genug Gelegenheiten, bei denen die Lizenz verwendet wurde. So gibt es beispielsweise Kartenspiele, eine Anime-Serie und sogar einen Freizeitpark. Für Pokémon Tekken gingen Nintendo nun einen für die Serie komplett untypischen Weg. Sie taten sich kurzerhand mit Bandai Namco, den Entwicklern der Tekken-Serie zusammen und entwickelten eine Symbiose aus beiden Serien. Ob diese Kombination nicht nur sinnvoll klingt, sondern auch anständig vom Arcade-Automaten auf die WiiU umgesetzt wurde und dabei beiden traditionsreichen Franchises angemessenen Respekt zollt, habe ich in zahlreichen Monster-gegen-Monster-Kämpfen für euch herausgefunden.
Beim ersten Spielstart werden wir von der freundlichen Nia begrüßt, die fortan als unser Coach fungiert und uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Zunächst erstellen wir unseren Avatar und wählen aus einem der 14 zur Verfügung stehenden Pokémon unseren Partner. Diesen kontrollieren wir per Kampfvisier, einer Art Google Glass das es uns erlaubt, die vollständige Kontrolle über unsere Pokémon zu übernehmen. Nach diesen Schritten landen wir in der Karte der Ferrum-Region, quasi dem Hauptmenü von Pokémon Tekken. Hier können wir aus den folgenden Spielmodi wählen:
- Training
- Einspieler-Kampf
- Ferrum-Liga
- Lokaler Kampf
- Deine Stadt
- Online-Kampf

Die 14 wählbaren Pokémon kommen aus sämtlichen Generationen.
Im Trainings-Dojo können wir nach Belieben mit einem Pokémon unser Wahl trainieren, um so sämtliche Attacken und Combos aufzusaugen. Ebenfalls wird ein Tutorial-Modus angeboten, in dem Nia uns die grundlegenden Spielmechaniken erklärt. Die verschiedenen Einführungs-Kurse sind nicht nur für Genre-Einsteiger zu empfehlen, auch Fighting-Veteranen sollten einmal hinein sehen, da Pokémon Tekken natürlich auch über die eine oder andere Spezialmechanik verfügt. Die Kämpfe in Pokémon Tekken laufen klassisch Einer gegen Einen ab, dabei gibt es maximal drei Durchläufe, der erste Kontrahent mit zwei gewonnenen Runde trägt den Sieg nach Hause. Neben den üblichen hohen, tiefen und regulären Schlägen und Tritten gibt es Würfe, schwere Angriffe sowie Attacken aus der Ferne. Durch erfolgreich gelandete Treffer füllt sich langsam aber stetig unser Resonanz-Meter, sobald dieses voll aufgeladen ist können wir in den Limit-Modus umschalten. In diesem Verursachen wir nicht nur bedeutend mehr Schaden, wir können zudem einen verheerenden Spezial-Angriff ausführen, der erheblichen Schaden verursacht. Jedoch gilt es hier zu beachten, dass wir diesen nur einmal einleiten können - sollte er daneben gehen oder vom Gegner geblockt werden, so müssen wir bis zur nächsten Aufladung warten, bis wir einen neuen Versuch starten dürfen. Neben sämtlichen offensiven Mechaniken gehört Blocken, ebenso wie ein Konterangriff natürlich auch zu unserem Repertoire.

Neben der Resonanz-Leiste füllt sich auch konsequent unsere Helfer-Anzeige. Zu Beginn eines jeden Kampfes dürfen wir uns ein Unterstützer-Paar aussuchen, das uns zur Seite steht. Vor einer jeden Runde wählen wir, welchen der beiden Helfer wir dabei haben wollen. Sobald dessen Energie vollständig geladen ist, können wir ihn per Knopfdruck in den Kampf einsteigen lassen. Was genau unser Kumpane bewirkt ist von der jeweiligen Helfer-Klasse abhängig. Im Folgenden eine kurze Auflistung der drei Helfertypen, sowie ihrer Fähigkeiten:
- Angreifer: Fügen Gegner Schaden zu und stoßen ihn eventuell zurück.
- Saboteur: Fügen weniger Schaden zu, belegen den Gegner aber mit negativen Statuseffekten.
- Verstärker: Machen unser Pokémon stärker oder heilen es.
Ein weiteres wichtiges Element stellen die zwei Grundphasen eines Kampfes dar. In der Feldphase können wir uns komplett frei durch die Arena bewegen, ähnlich wie bei den Kämpfen in der Naruto Ultimate Ninja Storm-Reihe. Lediglich die Wände der Kampfstätte schränken uns ein. In der Duellphase hingegen, in der wir in der klassischen Seitenansicht gegeneinander antreten, verursachen wir um einiges mehr Schaden. Zwischen den beiden Phasen wird durch bestimmte Angriffe gewechselt, so verlassen wir die Freiheit der Feldphase beispielsweise durch starke und wuchtige Angriffe, während ein Wurf in jedem Fall die Duellphase beendet. Der Übergang zwischen beiden Versionen läuft angenehm flüssig und ist nach einer kurzen Eingewöhnung in Fleisch und Blut über gegangen.

Nachdem wir uns im Trainingsmodus eingespielt haben, können wir entweder in den Einspieler-Kämpfen gegen Computer-Gegner oder in den Lokalen Kämpfen gegen unsere neben uns sitzenden Freunde antreten. Den Herz des Solo-Modus stellt jedoch die Ferrum-Liga dar. Hierbei handelt es sich im weitestgehenden Sinne um den Story-Modus. Unser Ziel hierbei ist es, uns von Rang D auf Rang A hochzukämpfen, wobei jeder Rang eine eigene Liga mit sich bringt, die durch verschiedene Farben voneinander getrennt sind. Um nach oben zu klettern, müssen wir zunächst einige Liga-Matches absolvieren. Hierbei handelt es sich stets um fünf Kämpfe, von denen wir möglichst viele für uns entscheiden müssen. Sobald wir genug Siege gesammelt haben öffnet sich uns das Liga-Turnier, in dem wir sowohl die Vorrunde, als auch das Halbfinale sowie das Finale für uns entscheiden müssen, um den Leiter der jeweiligen Rangstufe herausfordern zu dürfen. Sobald wir diesen, beziehungsweise sein Pokémon auf die Bretter geschickt haben dürfen wir in der höheren Stufe unser Können unter Beweis stellen. Nebenher läuft eine Story über ein mysteriöses und dunkles Pokémon, das in der Begleitung eines in Kapuze gekleidetem Mädchen für allerhand Unruhe sorgt. Die Geschichte ist einer (Fighting Game-üblich) relativ unspannend und wird hauptsächlich in wenig spektakulären Texttafeln erzählt. Zusammengefasst bietet die Ferrum-Liga einige spannende Kämpfe und bereitet durch die stetig ansteigende Schwierigkeit zudem gut auf die Online-Matches vor. Als nützlichen Nebeneffekt schalten wir zudem neue Helferteams frei, ebenso bietet sich die Möglichkeit zwei neue Kämpfer zu erhalten. Weiter verdienen wir mit jedem gewonnenen Kampf Pokédollar und leveln unser Pokémon auf, wodurch wir die Werte Angriff, Resonanz, Verteidigung oder Strategie verbessern können. Diese bewirken, dass unser Kämpfer stärker zuschlägt, der Resonanz-Meter langer gefüllt bleibt, wir mehr Treffer einstecken können oder unsere Helfer schneller einsatzbereit sind.

Mit der gewonnenen Währung können wir kosmetische Gegenstände für unseren Avatar freischalten. So gibt es verschiedenste Frisuren, Klamotten oder sogar effektvolle Hintergründe wie Flammen oder Herzen. Wem Wert an solchen Features liegt dürfte sich darüber freuen, alle anderen können diese auch getrost ignorieren. Ebenfalls komplett unerheblich für das Spiel an sich sind die verschiedenen, schier unzähligen Titel, die wir für bestimmte Handlungen (20 Kämpfe in Folge gewinnen, ein bestimmtes Level mit einem Pokémon erreichen) freischalten und uns damit schmücken können. Diese erinnern an die Callsigns aus Call of Duty und zeigen lediglich, was wir alles bereits erreicht haben. Der Online-Modus läuft aktuell noch butterweich, innerhalb weniger Sekunden ist ein Gegner gefunden. Wie im Genre üblich, sollten sich aber wirklich nur selbstsichere oder frustresistente Spieler in die weltweiten Kämpfe stürzen. Pokémon Tekken ist ein reinrassiger Prügler, bei dem sich auch online zum größten Teil Profis tummeln. Wie genau sich dieser Umstand nach Release verhält ist noch nicht geklärt, es dürfen aber ähnliche Verhältnisse wie im Online-Part von Street Fighter V erwartet werden. Ob Ranked oder Unranked, in beiden Modi habe ich als Genre-Nichtskönner gehörig die Nase vermöbelt bekommen. Für ambitionierte Spieler wird sich hier jedoch das Herzstück von Pokémon Tekken auftun.

Solo-Spieler sollten sich also gut überlegen, ob ihnen Pokémon Tekken das Geld wert ist. Die Ferrum-Liga bietet zwar einigen Content und wird auch angenehm fordernd, wie aber bei jedem Fighting Game liegt der Fokus ganz klar auf kompetitivem Gameplay. Es handelt sich definitiv mehr um ein Tekken als um ein Pokémon, auch wenn das Setting so niedlich und kindgerecht daher kommt, wie bei jedem anderen Teil der beliebten Serie rund um die kleinen Tierchen. Dieser Umstand zeigt sich auch bei den brachialen Treffer und Kampf-Animationen, die sehr gut umgesetzt werden. Wenn der Wrestler-Pikachu auf seinen kleinen Füßchen durch die Arena tanzt macht sich definitiv die Beinarbeit eines Profis bemerkbar und ein rechter Schwinger von Machomei steht optisch dem eines Klitschko-Bruders in nichts nach. Sofern ihr ein Faible für beide Serien habt, ist Pokémon Tekken aber eine ganz klare Empfehlung. Aber auch begeisterte Fighting Game-Spieler werden ihre Freude an dem Titel haben. Die Kämpfe fordern ein hohes Maß an Können und Erfahrung und machen einen angenehm ausbalancierten Eindruck. Zu bemängeln sein dürfte die relativ dürfte Anzahl an Kämpfern, die dazu aus der Sicht eines Pokémon-Fans eine seltsame Auswahl darstellt. Warum der Kronleuchter Skelabra seinen Weg in den Kader finden durfte, ist mir ein Rätsel. Andererseits stellt die Generation Schwarz/Weiß auch nicht wirklich viele gute Charaktere.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Die Tipps von Nia während eines Kampfes lassen sich in der Stadt zurück schrauben oder komplett abstellen.
Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2
https://youtu.be/PFOp21ZhyAc
Im Jahr 2009 wurden im Ur-Plants vs. Zombies das erste mal schlurfende Untote gegen kampfeslustige Pflanzen in die Schlacht geschickt. Das humoristische Tower Defense konnte bereits auf dem PC eine große Fanbase generieren, der eigentliche Durchbruch kam jedoch durch die Smartphone-Umsetzungen des Titels. Ganze fünf Jahre und ein Sequel später wurde mit Plants vs. Zombies: Garden Warfare ein Spin-Off der Reihe veröffentlicht, das die beliebten Protagonisten nahm und in eine gänzlich neue Spielmechanik verfrachtete: einen kompetitiven Third-Person-Shooter. Das Experiment geglückte und mit Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 steht nun der Nachfolger in den Starttöpfen. Ich habe mich für euch in die waghalsigen Schlachten gestürzt und Wurzeln ausgerissen, hirnlose Schädel mit Maiskörnern durchsiebt und nach dem obersten Platz auf dem Scoreboard gejagt.
![]()
Direkt zu Beginn sei eines gesagt: Ja, Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 verfügt über eine (ziemlich irrelevante) Story und ja, es gibt auch einen darauf basierenden Singleplayer-Modus. In diesen habe ich auch kurz reingeschaut und mich durch einige Missionen im Team Pflanzen (angeführt von Crazy Dave) und einige Missionen im Team Zombies (angeführt von Dr. Zomboss) gekämpft. Jedoch ist der Begriff "gekämpft" hier leider eindeutig zweideutig zu sehen, sonderlich spaßig sind die Einzelspieler-Aufträge meistens nicht. Als Einstimmung auf die Gameplay-Mechaniken könnten sie durchaus als nützlich erachtet werden, mehr stellen sie jedoch nicht wirklich dar. Somit begab ich mich sehr schnell in das Herzstück des Titels: den Online-Multiplayer. Soviel sei vorweg genommen: hier legt Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 richtig los.

Als Menü und Spielehub fungiert Crazy Daves Garten, beziehungsweise die Einfahrt von Dr. Zomboss. Hier können wir an der Portals-Maschine auswählen, in welchen Spielmodus wir uns stürzen wollen. Die Auswahl kann sich durchaus sehen lassen und braucht sich vor Genre-Kollegen nicht zu verstecken, auch wenn es sich größtenteils um Standard-Modi handelt, die lediglich einen anderen Namen tragen:
- Welcome Mat: Deathmatch, bei dem keinerlei Charakteranpassungen zugelassen sind. Perfekt für Einsteiger.
- Team Vanquish: Klassisches Team-Deathmatch.
- Turf Takeover: Ein Team muss diverse Punkte auf der Map verteidigen, die das andere Team erobern muss.
- Gnome Bomb: Eine Bombe, mit der drei Punkte gesprengt werden müssen, spawnt zufällig. Es gilt schnell zu sein!
- Vanquish Confirmed: Klassisches Kill Confirmed.
- Suburbination: Es gibt drei Punkte auf der Map, die erobert und gehalten werden müssen. Im Prinzip Herrschaftsmodus.
- Mixed Mode: Alle Spielmodi in einem, welcher gespielt wird entscheidet der Zufall.

Sobald wir uns für einen Modus entschieden haben springen wir in das Dimensionstor und werden mit dem entsprechenden Match verbunden. Auf Seiten welcher Fraktion wir kämpfen entscheidet das Spiel für uns, beide Armeen verfügen über sieben Spielerklassen. Jede verfügt über eigene Stärken und Schwächen, ebenso wie eigene Fähigkeiten. So zieht der Fusssoldat der Zombies mit einem Maschinengewehr in die Schlacht, als Specials stehen ihm ein mächtiger Raketenwerfer, eine Giftgranate sowie ein Raketensprung zu Verfügung. Super Brainz hingegen ist ein wahrer Nahkampfspezialist, der nicht nur einen knackigen Superheldenanzug trägt, sondern auch einen Super-Ultra-Ball verschießen kann. Jedoch kommen als sein Standardangriff lediglich seine Fäuste zum Einsatz, die zwar eine Menge Schaden verursachen, es aber natürlich unbedingt nötig machen, nahe am Feind zu stehen.
In der Armee der Pflanzen können wir beispielsweise in die Körner von Major Mais schlüpfen, einem Kolben der namensgebenden Gemüseart. Dessen Doppelkolben stellen ein extrem schnell feuerndes Maschinengewehr dar, durch den Hülsen-Hüpfer können wir einen eleganten Salto vollführen, wenn uns ein Feind zu nahe kommt. Praktischerweise schießt der gelbe Soldat währenddessen weiter, so dass auch coole Kills aus der Luft möglich sind. Rosie hingegen setzt auf Magie um ihren Feinden Angst einzuflößen, ob sie die Gegner in einer Zeitfalle gefangen hält oder in Ziegen verwandelt, nervig sind beide Fähigkeiten sobald sie den Gegenüber erwischen.
Für jede Charakterklasse gibt es zudem Unterkategorien, die sowohl das Erscheinungsbild, als auch die Attacken an sich anpassen. So wird beispielsweise der Zombie-Pirat Käpt'n Totbart zu Käpt'n Flammenfratze, in dessen Form er nicht nur über die offensichtlichen brennenden Bart verfügt, seine Angriffe mutieren außerdem zu einer feurigen Schrotflinte und verleihen ihm Hitzeschaden. Der ikonische Erbsenshooter wird zur Rock-Erbse und verschießt statt den grünen Früchten harte Felsen.
Auch wenn die Spezialformen der Charaktere etwas an den Werten der Figuren schrauben, so sind wir nie benachteiligt, sollten wir lediglich mit den Standards spielen. Ganz allgemein gesagt ist den Entwicklern von Popcap sehr gut gelungen, die Balance zwischen den einzelnen Klassen zu halten. Zu Beginn kam es mir zwar noch stark unausgeglichen vor, sobald ich jedoch die Klassen gefunden hatte, mit denen ich spielen kann, spielte sich Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 sehr ausgeglichen. An dieser Stelle dürfte EAs Expertise auf dem Gebiet der Online-Shooter sich bezahlt machen.

Die Gefechte spielen sich angenehm flott und dynamisch, sollten wir doch einmal erledigt werden, so können wir entweder direkt per Knopfdruck respawnen oder aber einige Sekunden warten, um zu sehen ob ein Teamkamerade herbei geeilt kommt, um uns wieder auf die Beine zu helfen. So sind wir direkt im Geschehen und der Verbündete wird mit einem EP-Bonus belohnt. Das Erfharungspunktesystem von Garden Warfare 2 funktioniert nach dem Prinzip, dass jede Klasse ihr eigenes Level hat. Die Stufen aller Charaktere werden zusammen genommen und so ergibt sich unser insgesamtes Spielerlevel. Dieses zeigt jedoch lediglich, wie viel und intensiv wir spielen, ein wirkliches Matchmaking findet nicht statt. Level 5-Spieler landen oft im selben Gefecht wie solche, die bereits auf Level 90 aufgestiegen sind. Hier machen sich dann doch unschöne Defizite in der Ausstattung bemerkbar, je höher eingestuft eine Klasse ist, umso bessere Fähigkeiten, beziehungsweise Booster erhalten wir für diese. Jedoch halten sich auch diese Verbesserungen noch weitestgehend im Rahmen.
Neben den Attacken unserer Lieblinge können wir sie ebenfalls optisch anpassen. Es bietet sich die Möglichkeit, ihnen neuen Brillen, Helme, Tattoos oder Accessories zu verpassen. Diese bringen spielerisch absolut keinerlei Vorteile, sehen bisweilen aber sehr unterhaltsam aus. Erhältlich sind diese in Kartenpaketen, die wir gegen Münzen kaufen können. Die Währung erhalten wir durch den Abschluss von Spielen, Pro Runde nehmen wir zwischen 5.000 und 15.000 Münzen ein. Nachdem die Pakete nicht nur optische Inhalte, sondern auch Teile für neue Charaktere

beinhalten, ist es auch unbedingt empfehlenswert von Zeit zu Zeit mal im Shop vorbei zu sehen, um nicht nur Zugriff auf die zwei Klassen zu haben, die Teil der wöchentlichen Rotation sind.
Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 ist ein wunderbarer Multiplayer-Shooter für all Jene geworden, die Call of Duty oder andere Vertreter der Online-Shooter-Zunft überdrüssig geworden sind, aber im Genre bleiben wollen. Der Humor des Titels ist natürlich extrem kindlich angesetzt, ebenso wie die Präsentation. Jedoch entsteht so ein einzigartiger Charme, der sich von Genre-Kollegen abhebt. Und unter der Haube braucht sich Garden Warfare keinesfalls vor der Konkurrenz zu verstecken, die Gefechte benötigen einiges an Skill und dürften auch für den einen oder anderen Ausraster sorgen. Fans von gut balancierten kompetitiven Online-Shootern, die sich nicht am kindlichen Setting stören, sollten auf jeden Fall einen Versuch wagen, für alle anderen dürfte die Optik zu abschreckend wirken.







