Okay, ich geb es zu, ich bin kein allzu großer Bioshock Fan gewesen. Die Vorgänger habe ich bestenfalls angespielt und eigentlich hatte ich auch nicht vor, mich der Reise nach Columbia anzuschließen und dann passierte es doch! Die Hype-Welle überrrollte mich förmlich, Videoreviews und Artikel fluteten mit Höchstwertungen auf mich ein. Was tat ich standhafter Gamer also? Richtig, ich stürmte also am Veröffentlichungstag in den nächsten Elektronikfachmarkt und erstand nicht etwa nur das Spiel Bioshock Infinite. Nein, was ich erstanden habe, das könnt ihr unter weiterlesen erfahren! Welcome to Columbia, liebe Pixelburg.
Bevor wir ins eigentliche Spiel starten, kurz ein paar Worte zum Entwickler und der Vergangenheit der Bioshock-Reihe. Kreativer Kopf hinter den letzten Spielen ist Ken Levine, der mittlerweile bei Irrational Games arbeitet.
Zu den ehemaligen Projekten Levines zählen unter anderem System Shock, als Urvater der „Schock“-Reihe, oder das erste Thief, welches man als (geistigen) Urahn von Dishonored bezeichnen kann/könnte. Besonders die Bioshock-Reihe beeinflusste maßgeblich die Shooterwelt auf den aktuellen Konsolen.
Die Verbindung von Rollenspiel, Erkundung und FPS in einer eindrucksvoll gestalteten Spielwelt heimste eine Topwertung nach der anderen ein. Verschiedene Elemente finden sich auch im aktuellen Bioshock wieder, wurden aber teilweise entschlackt, vereinfacht oder umgemodelt.
Abschließend ist noch anzumerken, dass 2K als Publisher fungiert und das Spiel in mehreren Versionen erschienen ist. (Besonders eindrucksvoll: die Songbird-Edition. Ich besitze die Premium-Edition mit Buch usw – schaut einfach unter den Artikel)
Im Gegensatz zu Bioshock 1 beginnt ihr in Infinite in einer heilen und erdrückend perfekten Welt.
Als exPinkerton Booker DeWitt werdet ihr in die Wolkenstadt Columbia entsandt um die geheimnisvolle Elizabeth aus den Händen des religiösen Führers Comstock zu befreien.
Mehr werde ich an dieser Stelle allerdings nicht von der Handlung verraten, denn Infinite fackelt ein derart aussergewöhnliches und faszinierendes Handlungsgespinst ab, welches ich so, in keinem anderen Shooter bisher erleben (und mitfühlen) durfte.
Zahlreiche gesellschaftskritische Themen werden miteinander verwoben und an verschiedenen Stellen aufgegriffen.
Als Kernelement bleibt jedoch die Reise von Booker und Elizabeth durchs verfallende Columbia.
Warum Booker sie holen soll, was es mit Songbird auf sich hat oder warum der Prophet so verdammt hellsichtig ist, wird alles im Laufe der Geschichte aufgeklärt. Am Ende wird euch jedenfalls einer der größten Mindfucks erwarten, vor denen sich selbst ein Inception nicht zu verstecken bräuchte. Ganz großes Kino!
Das Kernelement eines jeden Bioshocks ist jedoch immer noch das Shooterelement.
Handlung hin oder her, wenn das Gunplay nicht stimmt, dann fühlt sich alles eher fade an. Irrational Games ist es hier jedoch sehr gut gelungen, den Wummen einen guten Look und ein noch besseres Feel zu verpassen. Da kracht die Schrottbüchse, da knallt der Revolver und da scheppert der Granatwerfer so herrlich übertrieben, dass es eine Wonne ist, die, überaus aggressiven Gegner aus dem Himmel zu pusten.
Neben zahlreichen Standardgefechten (2-3 schießwütige Gegner mit Standardbewaffnung) gibt es immer wieder herrlich überzogene Situationen. Da warten magisch unterstützte Gegner, gemischt mit Nah und Fernkämpfern, auf Ballustraden sitzen Sniper und über die Rails kommen nochmal andere Kämpfer auf euch zugeschossen.
Wie also handeln? – Nun ganz einfach, die ersten werden per Vigor (Magiekräfte, analog zu Plasmiden aus Bioshock 1) betäubt, hoch an ne Rail mit dem praktischen Greifhaken, die Sniper ausschalten, zurück an die Rail, runter aufn Boden, „stunnen“, ballern, Waffen wechseln, weiterballern, Kraft benutzen, Elizabeth rufen, weiterballern, Rail, Deckung suchen, letzten Gegner per Nahkampf in den Jordan schicken.
Durchatmen! Die eben beschriebene Schlacht lässt sich auf vielfältige Weise lösen, ihr könnt auch Gegner auf eure Seite ziehen oder umliegende Ölpfützen mit Feuer entzünden. Ihr könnt Gegner von Columbia runterstoßen oder zu euch hinziehen. Zusätzlich dazu bietet euch Elizabeth die Möglichkeit, die Umgebung zu beeinflussen und diese zu eurem Zweck zu nutzen, etwa indem sie Deckung erschafft oder Geschütztürme erscheinen lässt.
Die Gefechte haben mir persönlich sehr viel Spass gemacht und spielten sich schlussendlich sehr dynamisch.
Einzig die Handyman enttäuschten mich ein wenig, da sie einfach nur überaggressiv auf euch zustürmen und kaum in die Spielwelt eingepflegt wurden.
Zum Thema Spielwelt möchte ich nur sagen, Ihr müsst Columbia bewusst erleben. Grafisch an die 1900er Jahre angelehnt, mit leichten Steampunk-Einflüssen und herrlich detailreich gestaltet, laden zahlreiche Szenenbilder zum verweilen ein und der Forscherdrang wird sofort geweckt.
Denn neben dem Shooterplay, ist es vor Allem die Erkundung der Spielwelt, die die Bioshock Reihe von anderen Shootern abhebt. Daran hat sich auch grundlegend kaum etwas geändert, jedoch wurde Columbia deutlich schlanker und zugänglicher gemacht. Es gibt zwar Abzweigungen, aber im Großen und Ganzen sind es dann doch bewährte Schlauchlevels, mit vielen anwählbaren Gegenständen und Sammelzugs.
Davon gibt es ebenfalls genug zu entdecken und sie begleiten die Handlung, oder klären über Hintergründe auf.
Ich jedenfalls habe bewusst Voxophone und Filmboxen gesucht, einfach nur, um mehr über die Welt von Infinite zu erfahren.
Wie fällt also mein Fazit aus liebe Pixelburg: Definitiv ein Must-Buy für diese Konsolengeneration. Es gibt sicherlich kleinere Mängel (etwa Klonbewohner, klassische Schlauchabschnitte, Handymans), diese konnten mir das Erlebnis Bioshock Infinite jedoch nicht vermiesen. Die Handlung zieht vor allem im letzten Drittel deutlich an, das Shootern macht richtig Laune, es gibt viel zu entdecken/zu erfahren, die beiden Hauptpersonen sind echte Highlights.
Zudem: eine sehr detaillierte Spielwelt, sehr harmonische Grafikengine und ein Bombensoundtrack.
Ja Ihr merkt schon, ich komme aus dem Loben nicht mehr hinaus!
Euer Daniel
Bilder kriegste hier Bilder
Kleines Schmankerl gibs noch: hier meine Version ausgepackt! 🙂
5 Comments
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Ich LIEBE dieses Spiel. Erst vor einer Stunde war ich durch. WAHNSINN. Game Of The Year – da müsste ansonsten noch ne ganze Menge kommen…
Überall diese Deppenleerzeichen! Ihr macht mich wahnsinnig!!!
fixed!
Geiles ding, ohne frage!
Bisher defintiv unter meinen Top 3 dieses Jahr! Hammer Game! Aber auf Normal in der Tat ein Stück zu einfach.
Platz 1 – Bioshock Infintie
Platz 2 – Tomb Raider
Platz 3 – Ni No Kuni
Wobei es ein knappes Ding zwischen 2 und 3 ist^^